Wilhelmshavener Hafen- und Logistikwirtschaft präsentierte sich in Budapest

19.11.2025

JadeWeserPort Wilhelmshaven – ein starker Partner Ungarns im China-Handel

Unter dem Motto „Wilhelmshaven trifft Budapest“ fand am Mittwoch, den 19. November, in der ARANYBÁSTYA eine Informationsveranstaltung von führenden Unternehmen der  Wilhelmshavener Hafen- und Logistikwirtschaft sowie deren Budapester Partner statt. Das Interesse auf ungarischer Seite war groß und rund 100 Teilnehmer aus dem wirtschaftlichen Ballungsraum Budapest folgten der Einladung von JadeWeserPort Wilhelmshaven und EUROGATE, dem Betreiber des Containerterminals.

Die ungarische Wirtschaft ist im Außenhandel bereits fester Partner und Bestandteil der chinesischen „Belt and Road Initiative (BRI)“. Für chinesische und ungarische Liefer- und Wertschöpfungsketten hat sich Budapest zu einer bedeutenden Drehscheibe im China-Europa Handel entwickelt. Neben einer Vielzahl von Konsum- und Industriegütern sind es aktuell vor allem Fahrzeuge der E-Mobilität, Lithium-Ionen Batterien und Photovoltaikerzeugnisse, die den Außenhandel prägen.

Für die besonders zeitkritischen und hochwertigen Produkte gibt es seit Anfang des Jahres mit dem „China-Europe-Express (CEX)“, dem einzigen Express-Direktdienst auf der Container-Schifffahrtsroute zwischen dem größten chinesischen Hafen Ningbo Zhoushan und Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen Wilhelmshaven, ein neues Transportangebot. Der Vorteil der neuen Verbindung: Mit einer Transitzeit von nur 26 Tagen ist der „CEX“ für den ungarischen Markt eine attraktive Alternative zur Luftfracht und dem Transport per Eisenbahn.

Weitere Vorteile des JadeWeserPort sind die schnellen Hinterlandanbindungen per Containerzug und per LKW sowie ein großes Angebot von Liniendiensten, die den tideunabhängig erreichbaren Hafen auszeichnen. Für einen schnellen und verlässlichen Containertransport zwischen Budapest und Wilhelmshaven sorgt EUROGATE Intermodal (EGIM), das bereits seit 1992 in Ungarn aktiv ist und seit 2006 über eigene Traktionsleistungen im Land verfügt. Das Unternehmen organisiert wöchentlich bis zu zwölf Zugabfahrten zwischen Budapest und den deutschen Seehafenstandorten Wilhelmshaven, Bremerhaven und Hamburg. Pro Zug werden dabei bis zu 92 TEU im klimaeffizienten intermodalen Netzwerk der EGIM-Gruppe bewegt.

Der an der deutschen Nordseeküste gelegene Hafen- und Logistikstandort Wilhelmshaven positionierte sich auf der Informationsveranstaltung als ein verlässlicher Partner mit leistungsstarkem Umschlag und einer effizienten Abfertigung. Marc-Oliver Hauswald, Geschäftsführer Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG begrüßte als Gastgeber und Moderator die Veranstaltungsgäste. In seinen Begrüßungsworten stellte er das Programm und die Referenten der Veranstaltung vor. In der sich anschließenden Präsentation betonte er, dass der 2012 eröffnete JadeWeserPort Wilhelmshaven (JWP) als Deutschlands einziger Container-Tiefwasserhafen mit 18 Meter Wassertiefe ideale nautische und verkehrsgeografische Voraussetzungen zur Abfertigung der größten Containerschiffe biete. „Der JWP ist aktuell Anlaufhafen und Drehscheibe für insgesamt neun Linienverkehre internationaler Reedereien. Sie verbinden Wilhelmshaven mit Zielen in den Hauptmärkten in Nordamerika und Asien. Seit Januar 2025 ist der JWP mit Chinas Hafen Ningbo Zhoushan durch den einzigen direkten Container-Liniendienst zwischen China und Nordeuropa verbunden. Der „China-Europe-Express, CEX“ der chinesischen Reederei KAWA ist derzeit der schnellste am Markt angebotene Liniendienst. Für den ungarischen Markt bestimmte Container aus China können nach Ankunft in Wilhelmshaven ihr Zielterminal in Ungarn mit dem Containerzug in nur 27 Stunden erreichen“, hob Hauswald hervor.

Er wies auch darauf hin, dass mit dem direkt neben dem Containerterminal gelegenen JWP Güterverkehrszentrum (GVZ) ein im nationalen und internationalen Vergleich führender Logistik- und Distributionspark im Ausbau sei. Der hohe Erschließungsstand und die Optionen zur Flächenerweiterung sind beispielhaft für die Top-Bewertung (Platz 13) im europäischen  Ranking der GVZ. Zahlreiche Unternehmen, darunter auch das chinesische Logistikunternehmen Zheijang Seaport (Germany) Supply Chain Management, nutzen den Logistikpark und bieten vielfältige Services rund um Import- und Exportgüter aller Art an.

Die Vertreterin von Zhejiang Seaport (Germany) Supply Chain Management GmbH, Xiuyue Wu, betonte in ihrer Präsentation ebenfalls die Bedeutung des neuen Liniendienstes CEX. „Der CEX ist vom chinesischen Verkehrsministerium als Schlüsselprojekt anerkannt und hilft, die globale Lieferketten-Resilienz zu stärken. Es laufen bereits die Planungen, unseren Kunden künftig 14-tägige Abfahrten anzubieten. Das chinesische Logistikunternehmen plant auch den weiteren  Ausbau der Flotten- und Lagerkapazitäten und ist Partner bei der Entwicklung des  JWP Güterverkehrszentrum (GVZ) in Wilhelmshaven. Dort betreibt das Unternehmen bereits das erste und bisher einzige hafennahe Übersee- und Zolllager in Nordwesteuropa mit Zulassung für Gefahrgut der Klasse 9.

Für den Ausbau und die Förderung der Handelsverkehre zwischen China und Ungarn wurde als Bestandteil der „Belt and Road Initiative (BRI)“ im Jahr 2012 in Budapest das CECZ, Central European Trade and Logistics Zone, in Betrieb genommen. Dr. Balázs László GAZSÓ, CEO, Central European Trade and Logistics Cooperation Zone (CECZ) sagte: „Mit den Aktivitäten des CECZ, das umfassende Logistik-, Handels- und B2B-Lösungen in Budapest und eine garantierte Transitzeit für den Transport zwischen China und Budapest anbietet, wollen wir Investitions- und Handelspartnerschaften zwischen chinesischen und europäischen Unternehmen fördern und gleichzeitig die Rolle Ungarns in der wirtschaftlichen und logistischen Zusammenarbeit zwischen China und der Europäischen Union stärken.“

Die unter dem Motto „Wilhelmshaven trifft Budapest“ organisierte Informations-veranstaltung  in der ARANYBÁSTYA vermittelte allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen den nachhaltigen Eindruck, dass durch grenzüberschreitende Kooperation ganz unterschiedliche Player die Logistikprozesse und Services internationaler Lieferketten zum Vorteil des weltweiten Handels erfolgreich und innovativ gestalten können. Die Logistik- und Handelskooperation zwischen Ningbo, Wilhelmshaven und Budapest ist ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf der Achse China-Europa.